Immer wieder fragen mich Leute, ob ich Skype nutze, empfehlen es mir, oder drängen es mir regelrecht auf. Ich kann das durchaus verstehen – handelt es sich um eine einfache und gut funktionierende Sprachkommunikationslösung. Dazu ist Skype weit verbreitet. Dennoch habe ich Skype nicht und werde es auch nicht haben.
Ich übernehme im hier einige Textabschnitte von janschejbal (2009) und füge eigene Links zu Alterniven hinzu.
Skype ist proprietär, es handelt ich also nicht um Open-Source-Software, die jeder prüfen kann. Das an sich wäre für mich jedoch noch lange kein Grund, Skype zu verschmähen, ich nutze zahlreiche proprietäre Software. Das Problem bei Skype ist, dass die Programmdatei besonders gegen eine Analyse geschützt ist, und zwar in einer Art und Weise, die fast alle anderen mir bekannten Programme weit übertrifft. Auch der Netzwerkverkehr ist verschleiert, d.h. es ist nahezu unmöglich festzustellen, was Skype für Daten ins Internet übermittelt. Durch die Peer-to-Peer-Technik, welche von Skype verwendet wird, werden ständig Daten übertragen, selbst wenn man das System nicht nutzt. Darüber hinaus umgeht Skype Firewalls und ähnliche Schutzmechanismen routinemäßig, um problemlose und konfigurationsfrei funktionieren zu können. Wenn die Entwickler sich also entschließen würden, die Software für unlautere Zwecke zu missbrauchen, würde das sehr lange nicht auffallen, und bei einem nicht flächendeckenden Einsatz vermutlich gar nicht. Bei normalen Programmen hingegen, welche keine besondere Verschleierung nutzen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass recht schnell jemand auf den Missbrauch aufmerksam werden und ihn öffentlich machen würde.
Diese Geheimnistuerei mag durchaus legitime Gründe haben, doch sie geht oft mit dem Prinzip „Security by Obscurity“ einher. Das bedeutet, dass ein System nicht wirklich sicher gemacht wird, sondern nur so kompliziert, dass ein Angreifer es möglichst nicht versteht und somit nicht angreifen kann. Das Problem dabei ist, dass früher oder später ein Angreifer das System verstehen wird – Security by Obscurity funktioniert nicht, wie zahlreiche Beispiele gezeigt haben. Natürlich ist es möglich, „Security and Obscurity“ zu betreiben, also ein System richtig abzusichern und es zusätzlich kompliziert zu machen. Dies geschieht jedoch oft nicht, und selbst wenn, verhindert es, dass Fehler von gutwilligen Personen entdeckt werden (und so behoben werden können), bevor ein Angreifer sie findet und missbraucht. Eine Analyse von Skype durch zwei Sicherheitsforscher, welche sich durch die Verschleierung von Skype gekämpft haben, lässt jedenfalls nichts gutes vermuten. (Dort werden auch die Verschleierung und deren Gefahren ausführlich erklärt.)
Darüber hinaus erfordert diese Geheimniskrämerei ein großes Vertrauen in die Entwickler. Skype wurde von drei Personen entwickelt, welche ebenfalls die Filesharing-Software KaZaa entwickelt haben. Diese Software war randvoll mit Adware und Spyware, also Software, die den Nutzer ausspioniert und mit Werbung „versorgt“. Diese Software wird von Antivirenprogrammen inzwischen (zurecht) meist als Schadsoftware („Malware“) eingestuft und ist oft schwer zu entfernen. Skype selbst wurde – trotz Verschleierung – bereits mehrfach bei fragwürdigen Aktionen ertappt, wie z. B. beim Auslesen von BIOS-Daten. Ich hoffe, das erklärt, warum ich Skype nicht traue. Es überrascht mich übrigens, dass einige Firmen diese Software sogar als firmeninternes Kommunikationsmedium nutzen, auch solche, die Wirtschaftsspionage befürchten müssen. In vielen Firmen ist Skype allerdings explizit verboten, aus den oben genannten Gründen. Skype hat auch einfach mal so zusätzliche (Müll-)Software auf den Rechnern installiert, selbst wenn der Nutzer es ausdrücklich abgelehnt hat. Das war übrigens nach dem der Kauf durch Microsoft. Die Sprachübertragung bei Skype ist verschlüsselt. Diese Verschlüsselung schützt vor Dritten, nicht aber vor den Betreibern des Netzes.
Ubuntu Nutzern sei gesagt, dass mir Skype 2 x die Audioeinstellungen meines Systhems so verschossen hat das ich neu installieren musste. Ich hatte mich überreden lassen und wollte Skype temporär Installieren, aber Skype und Linux funktioniert nicht wirklich und das ist mir auch ganz recht so.
Alternative
1) Zoom joe : zoom.us/s/5185126008
2) Google Hangout und hat den gossen vorteil, dass es keine eigene Software braucht für den Dienst. Der Firefox oder Chrome Broser wird mit einem plugin versorgt und schon lässt sich via hangout mit allen kontakten chatten, tel. und video anrufen.
3) Ich nutze auch gern die Open-Source-Alternative Mumble, wobei für diese Programme jemand einen Server starten muss. Der Vorteil gegenüber Telefonkonferenzen und Skype-Konferenzen ist, dass auch große Teilnehmerzahlen möglich sind und „push to talk“ einstellbar ist (d.h. man einen Nutzer nur hört, wenn er eine Taste drückt, was störende Hintergrundgeräusche verhindert).
4) kenne ich noch nicht : Jitsi Meet: meet.jit.si/